Wo komme ich her und wer hat mich geprägt – Die Bedeutung von Familiensystemen bei Menschen mit Beeinträchtigung anhand des Genogramms
Häufig ist das Wissen über das Aufwachsen eines Menschen in seiner Herkunftsfamilie ein Schlüssel für das Verstehen der Person und ihr Verhalten. Ein Genogramm ist eine übersichtliche grafische Darstellung dieses Familiensystems. Als Methode aus der systemischen Beratung und Therapie ermöglicht es die Visualisierung von Daten, Beziehungsmustern und Ressourcen einer Familie. In der Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung kann ein Genogramm vielfältig eingesetzt werden:
- Begleitende können ein Verständnis für das Geworden-Sein des Menschen mit Beeinträchtigung und einen wertschätzenden Zugang zur seiner Weltsicht erhalten
- Die/der Klient:in kann mit dem Blick auf die eigene Geschichte neue Erkenntnisse und Lösungen für heutige Probleme finden
- als übersichtliche Informationssammlung in der Falldokumentation
- als Grundlage für eine differenzierte Falldarstellung bei Teambesprechungen, Intervisionen oder Austausch mit Unterstützenden
Schwerpunkte
- Erstellen von Genogrammen
- Verständnis für die Bedeutung von familiären Mustern über mehrere Generationen hinweg Kennenlernen von verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten in Begleitung und Beratung, Dokumentation und Fallbesprechung
- Besonderheiten und Anpassungen in der Genogrammarbeit bei Menschen mit Beeinträchtigung/Lernschwierigkeiten
- Berücksichtigung diverser Lebensrealitäten wie unterschiedlicher Familienkonstellationen, (Geschlechts-) Identitäten, Aufwachsen in Institutionen etc.
Ziele
- Die Teilnehmenden lernen die Bedeutung der Genogrammarbeit und die vielfältigen Anwendungs- und Abwandlungsmöglichkeiten kennen. Am Ende sind sie in der Lage, Genogramme selbstständig zu erstellen und mit ihnen zu arbeiten.
Methoden
- Theoretischer Input, Demonstrationen, Praktische Übungen, Gruppenarbeit, Arbeit mit Fallbeispielen, moderierter Erfahrungsaustausch und Diskussion