Seit 1992 gibt es den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen, bei dem jedes Jahr am 5. Mai für mehr Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung demonstriert wird.
So auch in Berlin am vergangenen Sonntag, als die Lebenshilfe mit vielen Klient:innen, Mitarbeiter:innen und Angehörigen unter dem diesjährigen Motto "Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren!“ beim Protestzug vom Bebelplatz zum Roten Rathaus aktiv war und gemeinsam mit anderen sozialen Trägern ein starkes Zeichen für mehr Inklusion setzte.
Dies ist auch dringend nötig, da eine kürzlich erschienene internationale Studie Deutschland wenig Fortschritte bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen bescheinigt, die 2009 verabschiedet wurde. Große Problemfelder sind fehlende barrierefreie Wohnungen und stationäre Wohneinrichtungen, mangelnde Inklusion in Schulen sowie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Werkstätten. Dazu kommen viele alltägliche Barrieren wie fehlende Fahrstühle, hohe Bürgersteige, schwer bedienbare Apps auf dem Handy und kaum Leichte-Sprache-Übersetzungen auf Internetseiten und in Ämtern.
„Die Demo am 5. Mai war ein voller Erfolg. Wir waren als Lebenshilfe Berlin mit einem Stand am Roten Rathaus gut sichtbar, tauschten uns mit vielen Menschen aus. Unsere Interessenvertreter Christian Specht und Sascha Ubrig konnten bei der Abschlusskundgebung als Sprecher ihre Forderungen nach Leichter Sprache und weniger Barrieren Ausdruck verleihen“, so Christiane Müller-Zurek, Leiterin Verbandskommunikation des Lebenshilfe Berlin e.V.
„Wir können zufrieden sein, aber es wäre wichtig, wenn sich noch mehr Menschen für unsere Rechte und für mehr Teilhabe einsetzen würden. Denn Behinderung kann jede:n durch einen Unfall oder eine Krankheit treffen“, betont Sascha Ubrig.