Foto: Hans D. Beyer

Die Tagesförderstätte in Neukölln (BFBTS)

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Bei uns arbeiten Sie mit anderen Menschen zusammen. Sie können sich aussuchen, was Sie interessiert, zum Beispiel arbeiten mit Holz, Papier und Ton oder nähen an einer Nähmaschine. Wir arbeiten auch für Firmen und haben Kontakt zu den Mitarbeiter:innen in diesen Firmen. Wir unterstützen Sie mit entsprechenden Hilfsmitteln. Sie können auch Musik machen, wenn Sie Musik lieben. Es gibt viele Möglichkeiten.

Im Jahr 2023 wurden wir stolze 30+1 Jahre!

Video vom Fachtag "Bildung ist Teilhabe" in Kassel

Am 14. Juni 2023 fand eine Veranstaltung des Aktionskreises „Bildung ist Teilhabe“ im Kulturbahnhof in Kassel statt, bei dem auch die Tagesförderstätte Neukölln der Lebenshilfe Berlin mit dabei war. Mehrere soziale Träger aus ganz Deutschland trafen sich, um Ideen auszutauschen und Konzepte für Teilhabe bei Bildungs- und Arbeitsangeboten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf vorzustellen.

Ihre Ansprechpartnerin

Jeannette Hoffmann
Leiterin Tagesförderstätte (BFBTS)

Telefon 030. 606 13 92
tfs02lbnshlf-brlnd

Tagesförderstätte Neukölln
Straße 614 Nr. 26
12347 Berlin

Ihr Weg zu uns:

 

Unsere Kiez-Aktionen im Beschäftigungs- und Förderbereich


Unsere Kiez-Aktion
... auf dem Sportplatz

Auf dem Sportplatz sind wir einmal wöchentlich aktiv, wir schaffen Sicherheit für die kleinen und großen Fußballer, indem wir den Rasen von Laub und Ästen befreien.

Wir kümmern uns auch um die Umkleidekabinen und räumen dort auf.

Wir wollen allerdings noch mehr Klient:innen auf dem Fußballplatz beschäftigen.

 

Unsere Kiez-Aktion
... für die Weinhändler

Für den benachbarten Weinhändler „Das Schwarze Glas“ und den Obstweinhandel „Aus
Liebe zum Obst“ gestalten wir mit Hilfe von adaptierten Arbeitsmaterialien Papiertüten mit
ihrem Logo und dem Logo der Lebenshilfe Berlin.

So tragen wir unseren Beitrag zu
umweltfreundlichem Verpackungsmaterial bei. Wir produzieren die Tüten in der Tagesförderstätte und liefern sie dann an die Weinhändler in Berlin Neukölln und nach Trebbin.

 

Unsere Kiez-Aktion
... Papier und Aktenvernichtung

Einmal pro Woche fahren wir los und holen die gut gefüllten Papiertonnen von unseren Auftraggebern ab, bringen sie dann in unseren Sicherheitsraum und schon kann es mit dem Schreddern der Papiere losgehen.

Dabei arbeiten wir sehr diskret.

 

Unsere Kiez-Aktion
... für die Marzipanmanufaktur

Natürlich wollen wir auch die Umwelt nachhaltig schützen. So konnten wir die Marzipanmanufaktur Ohde von unseren genähten und mit Schredderpapier gefüllten Papierpolstertüten für den Versand der wunderbaren Pralinen überzeugen.

Wir durften uns auch schon die Produktionsstelle ansehen, beobachten, wie die Pralinen hergestellt werden und auch naschen.

 

Unsere Kiez-Aktion
... für "Kiez und Kneipe"

Das Stadtmagazin "Kiez und Kneipe" beauftragte die Tagesförderstätte mit der Herstellung von Zeitungshaltern für die Cafés und Kneipen im Kiez.

 

Unsere Kiez-Aktion
... für Evas Obdach

Wir retten Lebensmittel und haben eine Kooperation mit Edeka, die uns an 2 Tagen in der Woche Lebensmittel, die gerettet werden sollen, zur Verfügung stellen.

Wir holen die Lebensmittel ab, sortieren und reinigen die Lebensmittel. Dann überlegen wir gemeinsam, was wir daraus kochen können. Dann geht das Schnippeln und Schälen und kochen los.

Das Essen liefern wir dann an Evas Obdach, eine Einrichtung für wohnungslose Frauen in Neukölln.

 

Unsere Kiez-Aktion
... für den Bestatter

Das Bestattungsunternehmen „Otto Berg“ ist seit vielen Jahren ein toller Kooperationspartner
für uns. Wir befüllen Sargkissen mit Schredderpapier und stellen Schredderpapier für die
Auskleidung der Särge zur Verfügung.

Einmal wöchentlich fahren wir zum Bestatter und
liefern aus und holen uns auch gleich immer Nachschub, damit wir schnell weiterarbeiten
können

 

Gute Vernetzung im Kiez

Durch diese Aktivitäten im Sozialraum erobern wir uns einen Platz in der Gesellschaft,
werden gesehen und erlebt, wie auch wir die Arbeitsprozesse und die Kolleg:innen in den
Betrieben erleben, am gesellschaftlichen Produktionsprozess teilhaben und mit intensiver
personeller Unterstützung mitwirken. Die positiven Erfahrungen, die wir in den Betrieben
erleben werten wir als eindeutiges Signal und Bereitschaft, dass die KiezAktion für alle
Beteiligten ein gewinnbringendes inklusives Tätigkeitsangebot darstellen kann.
Durch diesen Erfahrungsschatz können wir unseren Beitrag für die Gesellschaft leisten,
erhalten viel Anerkennung und Zuspruch.

Für uns ist Inklusion keine Einbahnstraße.

Unser Projekt "Kiez-Aktion"

Das Projekt "KiezAktion“ ist auf die Klient:innen der Tagesförderstätte Neukölln der Lebenshilfe Berlin ausgerichtet. In der Regel wird den Menschen mit sehr hohem und komplexen Unterstützungsbedarf nach Beendigung der Schule der Weg zur beruflichen Bildung und Integration verwehrt. Ursache ist häufig die Notwendigkeit einer besonders intensiven personellen Begleitung und Unterstützung bei Kommunikation, Mobilität, Motorik, Pflege oder herausforderndem Verhalten. Um tätig werden zu können, bedarf es vertrauter Personen, die mit ihnen gemeinsam in die Interaktion gehen, individuell angepasster Tätigkeitsangebote, klar vorstrukturierter Arbeitsschritte und adaptierter Arbeitsmaterialien.

Auch die Zeit, die ein:e Klient:in benötigt, um sich auf neue Situationen und Aufgabeneinzulassen, ist sehr viel länger. Das bedeutet, dass diesem Personenkreis der Zugang zu beruflicher Orientierung, Beruflicher Bildung und Maßnahmen der Teilhabe am Arbeitsleben in der Regel noch immer verwehrt bleibt.

Durch das Projekt "KiezAktion" erhalten die Klient:innen die Möglichkeit, sich an Tätigkeiten in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts mit Unterstützung durch den KiezBegleiter zu erproben und individuell an den Ressourcen ausgerichtete Ergebnisorientierung zu erleben.Ein weiterer Schwerpunkt der KiezAktion sind kleine Aufträge von Firmen aus dem Kiez, die im Setting der Tagesförderstätte erledigt werden und der Kontakt zu den Firmen bei Belieferung dieser entsteht. Damit werden den Klient:innen temporäre, zielgerichtete und personenzentrierte Tätigkeiten in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes mit enger personeller Begleitung angeboten oder die Arbeiten für die jeweiligen Kooperationspartner in der Tages-förderstätte, ohne den Klient:innen die notwendige Sicherheit im gewohnten Setting zu nehmen.

Wesentlich ist dabei immer die Nachvollziehbarkeit der angebotenen Tätigkeiten, entweder im Hinblick auf die Herstellung eines Produktes, der einzelnen dazu hinführenden Handlungssequenzen oder aber die größtmögliche Selbsttätigkeit während einer Handlung.

Daher werden alle Tätigkeiten generell ohne Zeit- und Leistungsdruck angeboten.

Die Aufgabe der KiezBegleiter:innen besteht hauptsächlich darin, die Klient:innen beim"Learning on the Job" zu unterstützen und auch darin, sie mit Hilfsmitteln vertraut zu machen und den Umgang mit diesen zu üben. Die Adaption von Arbeitsmitteln und Arbeitsplätzen erfolgt analog der Bedarfe der Klient:innen.

Mit den KiezAktionen werden die Netzwerke im Sozialraum und somit wichtige Begegnungsplätze sichergestellt. Es geht ebenso darum, uns im Sozialraum zu engagieren und Begegnungsmöglichkeiten von Menschen mit und ohne Behinderung in ihrem Arbeitsumfeld im Betrieb zu ermöglichen.

Die Klient:innen sollen direkt in den Betrieben im Kiez bzw. in Kooperation mit ihnen aktiv werden, Kontakte zu anderen Arbeitnehmer:innen knüpfen, deren Tätigkeiten kennen lernen und einen kleinen Beitrag durch Einbringen der eigenen Ressourcen mit intensiver Arbeitsassistenz  zurückgeben. Damit streben wir auch einen Perspektivenwechsel an. In aller Regel wird das Bild eines Menschen mit Behinderung damit verbunden, dass man sie unterstützen und sich für sie engagieren muss. Mit den KiezAktionen engagieren sich Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf und tun anderen etwas Gutes. Den Klient:innen wird durch das Projekt ein kontinuierlicher Kontakt zu anderen Kolleg:innen in den Betrieben ermöglicht, ihre Anwesenheit wird selbstverständlich, Berührungsängste und Unterschiede relativieren sich im günstigsten Fall. Wir schaffen Begegnungsmöglichkeiten und zeigen Präsenz als aktiver Teil der Gesellschaft.

In einer wöchentlich stattfindenden Arbeitsgruppenbesprechung berichten die Klient:innen über ihre Tätigkeiten. Eine Dokumentation der Arbeitsgruppenbesprechung erfolgt dabei immer und wird zur gemeinsamen Evaluation im Hinblick auf Zufriedenheit oder Veränderungswünsche genutzt.